Es war ein Tag mitten im geschäftigen Leben von Moskau. Es war so ein gewöhnlicher Vierzehn-Stunden-Tag, den ich in einem zum Verlagshaus umgebauten Fabrikgebäude unweit des mittleren Rings verbrachte. Aber etwas war anders: ich hatte einen Termin in der Innenstadt und etwas hatte sich verschoben.
Ich hatte plötzlich eine Stunde Zeit.
Aus-Zeit.
Ich erwachte aus dem ewigen Strom meiner verlagsgeschäftigen Gedanken und fand mich auf einem Kinderspielplatz wieder. Und sah: Menschen, Bäume, Sand; hörte: Vögel, Kinder, Autos, das Scheppern eines Mülleimers; spürte: die Zeit hat verschiedene Geschwindigkeiten; wusste: das Leben ist mehr als das, was ich im Moment für das Allerwichtigste-dringenste-einzigwahre halte.
Ich hatte einen Schatz entdeckt.
Seither überlasse ich diese Auszeiten nicht mehr nur dem Zufall. Ich baue sie in mein Leben ein, möglichst jeden Tag. Versuche jeden Tag immer mal wieder, aus einer Vogelperspektive mein Leben zu betrachten. Innezuhalten und mich zu fragen (ich benutze dafür tatsächlich das Du):
Was tust du gerade?
Wie geht es dir dabei?
Fühlst du dich mit deinem Leben wohl?
Was gibt es um dich herum Bemerkenswertes?
Das sind die kleinen Auszeiten. Etwas später, als meine Moskauer Zeit als Verlagsleiter schon dem Ende zuging (ohne dass ich das so genau wusste), kam ich in einer fünftägigen Klausur zu der Erkenntnis, dass es für mich lebenswichtig ist, mir 1. immer wieder auch größere Auszeiten einzurichten und 2. diese Auszeiten auch "Drauß-Zeiten" sein dürfen: Draußen, in der Natur, am Licht der Welt. Dort, wo ich mich losgelöst von den tausenden Alltagsgedanken und -dingen wahrnehmen kann – als Teil eines wunderbaren bis geheimnisvollen Ganzen. Als das, was dann übrigbleibt: als mich selbst.
Und jetzt, gut zehn Jahre nach dieser Erkenntnis und acht Jahre nach Beginn meiner Tätigkeit als freier Künstler und Trainer, ist die Zeit reif für den nächsten Schritt: eine echte Auszeit zu gestalten, in der auch andere Menschen gemeinsam (und jeder für sich) derartige Erfahrungen machen können. Erfahrungen, die tiefer gehen als das, was in Webinaren möglich ist. Eine Auszeit, die alle zurückführt zu der Gestalt, die sie im Kern sind; zu dem Menschen, der selbst mit Freude und Hingabe am allgemeinen Leben teilnimmt sowie dabei seine Selbstwirksamkeit spürt.
Dazu müssen wir allerdings bereit sein, raus zu gehen, wenn auch zunächst für fünf Tage. Und mit offenen Augen, Ohren und Sinnen durch die eigenen Zeichnungen zu spazieren wie auch auf Waldwegen und entlang des berauschenden Meeres am Ostseestrand...
Du setzt dich mit deinen Lebensmotiven auseinander.
Mit solchen, die dich fördern, aber auch mit solchen, die dich einschränken.
Du schaust auf deine Lebensräume. Wo kannst du deine positiven Lebensmotive gut entfalten? Und in welchen Rollen funktioniert das am besten?
Ich nenne es "dein Lebensvermögen". Wir machen einen kompletten Kassensturz und schauen uns alles an, was dazu gehört. Auch das, woran du zunächst gar nicht denkst...
Du räumst auf.
Entscheidest, was du loslässt.
Und was du jetzt anpacken willst.
Du gestaltest aus den bisherigen Erkenntnissen ein 360°-Selbstportrait und findest ein (neues) Lebensmotto, das sich in nur einem Satz ausdrücken lässt.
Du beginnst, eine künftige Geschichte zu erzählen, mit der Person in der Hauptrolle, die du gerade portraitiert hast:
Deine Vision.
Und du machst mindestens noch eine Erfahrung. Welche, verrate ich hier noch nicht :)
Kleine Perle an der Ostsee
Das Gästehaus Wartburg liegt unmittelbar am Waldrand und in der Nähe des Rhododendronparks. Von hier aus ist man in etwa 10 Minuten zu Fuß am Strand.
Im sehr großen Garten des Gästehauses liegt der Seminarpavillon in dem wir vormittags und am späten Nachmittag arbeiten.
Zahlreiche Wege führen durch den Stadtwald und die Moorlandschaft, in die Graal-Müritz eingebettet liegt.
Graal-Müritz ist hervorragend angebunden. Sowohl mit dem Auto, als auch mit Bus und Bahn zu erreichen. Detailierte Informationen findest du hier auf der Seite des Gästehauses Wartburg: Anfahrtsbeschreibung
Adresse: Alexandra Straße 1.
Teilnehmer:innen in meinen Kursen seit 2017
Du stehst vor einer wichtigen Entscheidung. Bist aber noch unentschieden. Vielleicht doch lieber alles so lassen, wie es ist?
Du hast gerade deinen Job gekündigt, gehst in Rente oder hast dich von deinem Partner getrennt. Und jetzt?
Du bist eine fürsorgliche Mutter und willst jetzt endlich auch mal wieder für dich selbst sorgen. Nur: Wann eigentlich? Und wie?
Du hast eine Liste von Auszeichnungen, Abschlüssen und Zertifikaten, die schon fast bis zum Mond reicht. Doch wie etwas Sinnvolles und Nachhaltiges daraus aufbauen?
Du spürst eine latente Unzufriedenheit und fühlst dich vom Leben gelangweilt, obwohl alles "eigentlich" super läuft. Irgendwas stimmt nicht, nur was?
Dein Arzt oder dein Umfeld reden von Burnout-Gefahr. Da irren sie sich zwar gewaltig, aber etwas mehr Zeit für sich wäre manchmal schon eine tolle Sache. Geht halt leider nicht, oder?
Du hetzt durch dein Leben und denkst, dass es eigentlich keine Alternativen gibt. Wo sind diese auch zu finden?
Du bist ein verantwortungsvoller Vater und hast das Gefühl, dass da im Leben noch mehr wartet als die Zuteilung des Bausparvertrags. Doch was genau?
Du trägst eine Sehnsucht nach etwas in dir. Und hast Angst davor, ihr nachzugehen.
#AuszeitMenschenEins, November/Dezember 2022, Mischtechnik auf Leinwand 150x120 cm
#AuszeitMenschenZwei, April-Juni 2023, Mischtechnik auf Leinwand 150x120 cm
#AuszeitMenschenDrei, November 2023-Januar 2024, Mischtechnik auf Leinwand 150x120 cm
Hier sind die ersten Bilder einer neuen Serie von Kunstwerken, die auf Basis eines Gruppenbildes entstehen, das immer während einer der künftigen Ostsee-Auszeiten geboren wird. Jede Auszeit bringt ein neues Bild hervor. Einzigartig. Unwiederholbar. Aufgeladen mit unzähligen persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen.
Diese Bilder sind zunächst unverkäuflich (können in der Zwischenzeit gerne ausgestellt werden) und werden in einigen Jahren zu Gunsten eines guten Zwecks versteigert.
©Jörg Lehmann, alle Rechte vorbehalten